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Rohstoffe: Edelmetalle dominieren

Börse Frankfurt - Commodities - 22.03.2017

22. März 2017. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Für Rohstoff-Investoren lässt das noch kurze Jahr 2017 zu wünschen übrig. Der mit 20 verschiedenen Rohstoffen sehr weit gefasste Bloomberg Commodity Index bewegt sich bei einem Stand von 87,65 Punkten im Vergleich zu Anfang Januar kaum vom Fleck. Verlierer der vergangenen vier Wochen ist Rohöl. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent gab von 55,84 auf 50,82 US-Dollar nach. Das US-amerikanische WTI sackte von 53,59 auf 48,24 US-Dollar.

"In der Woche zum 14. März kam es zu einem regelrechten Exodus der Finanzanleger", beobachtet Eugen Weinberg von der Commerzbank. Mittlerweile erwäge die OPEC ernsthaft eine Verlängerung der Produktionskürzungen über den bislang vereinbarten Juni hinaus. Die Organisation begründe dies mit dem verfehlten Ziel, die Lagerbestände auf den Fünf-Jahresdurchschnitt zurückzufahren. Zum angestrebten Abbau würde es erst kommen, wenn die OPEC-Fördermenge bis in das vierte Quartal hinein auf dem gegenwärtigen Niveau beibehalten werde. Allerdings mache die OPEC eine Beteiligung der Nicht-OPEC-Länder und hier insbesondere Russlands zur Bedingung.

Darin sieht Weinberg ein mögliches Hindernis. "Wir erachten es als sehr unwahrscheinlich, dass sich Russland abgesehen von verbalen Lippenbekenntnissen an einer Verlängerung der Produktionskürzungen aktiv beteiligen wird." Mehrere russische Ölkonzerne hätten bereits eine Steigerung der Ölproduktion im Jahresverlauf angekündigt, darunter auch Marktführer Rosneft.

Trotz jüngstem Preisrückgang erhöhe sich zudem nach wie vor die Bohraktivität in den USA. "In der Woche zum 17. März wurden 14 neue Ölbohrungen aufgenommen." Mit 631 habe sich die Zahl der aktiven Bohrungen seit dem Tief im Mai vergangenen Jahres verdoppelt und liege auf dem höchsten Stand seit September 2015. "Der Preisrückgang dürfte sich erst mit einigen Wochen Verzögerung in der Bohraktivität bemerkbar machen", schätzt Weinberg.

Anziehungskraft von Öl überschaubar

Im Handel mit Exchange Traded Commodities sind sich Anleger scheinbar uneins darüber, in welche Richtung sich der Ölpreis entwickelt. ETF Securities verbucht die zweite Woche in Folge per Saldo Zuflüsse zu Rohöl-Produkten (WKN A0KRJX). Nach 10 Millionen US-Dollar seien in den vergangenen Handelstagen unterm Strich nochmals 60,5 Millionen US-Dollar hinzugekommen. "Die Rohölpreise erholen sich, da die Lagerbestände in der letzten Woche zum ersten Mal seit Anfang Januar wieder leicht gesunken sind", begründet Jan-Hendrik Hein.

Bewegungen in beide Richtungen bei Brent- (WKN A0KRKM, A1N49P) und WTI-ETCs (WKN A1NZLM) meldet Ivo Orlemann von der ICF Bank, wobei Ölwerte zuletzt deutlich weniger gehandelt worden sei als sonst üblich.

Das deckt sich mit den Beobachtungen von Oliver Kilian von der UniCredit. "Auf niedrigem Niveau trennten sich unsere Kunden zumeist von ihren Öl-Engagements."

Ausgangslage für Silber stimmt



Die höchsten Umsätze registriert Orlemann bei Edelmetall-Produkten, allen voran Silberwerten. Etwa dominierten beim ETFS Physical Silber (WKN A0N62F) die Abgaben. Nach dem erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank Die höchsten Umsätze registriert Orlemann bei Edelmetall-Produkten, allen voran Silberwerten. Etwa dominierten beim ETFS Physical Silber (WKN A0N62F) die Abgaben. Nach dem erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank wandelte sich Martina Fischer zufolge das Bild für das Edelmetall. Silber sei in Folge der nachhaltige Sprung über die 17 US-Dollar je Feinunze gelungen. "ETF Investoren kehrten zurück und erhöhten die Bestände vom diesjährigen Tiefpunkt vergangene Woche um über 50 Tonnen", weiß die Analystin von Heraeus Edelmetalle. Bei einem unveränderten Verhältnis von knapp über 70 bewege sich Silber zwar derzeit im Gleichklang mit Gold. Für Fischer sind die Aussichten für das weiße Metall dennoch besser als für Gold. Das Angebot vonseiten der Minen verknappe sich, gleichzeitig ziehe die industrielle Nachfrage insbesondere im Photovoltaik Sektor und der Ethylen Oxid-Industrie - etwa für Kunststoff, Kleidung und Katalysatoren - stetig an.

Optimistisch auch für Gold

"Bei uns geht bei Rohstoffprodukten nicht viel um", beschreibt Frank Mohr von der Commerzbank. Wenn gehandelt würde, stünden meist Abgaben im Vordergrund. Dies betreffe Goldwerte ebenso wie marktbreite ETCs etwa auf den Commerzbank Commodity ex-Agriculture Index (WKN ETF090), der die Entwicklung von zwölf Rohstoffen in den Bereichen Energie, Edel- und Industriemetalle widerspiegelt.

Bei Gold wendet sich ETF Securities zufolge derweil wieder das Blatt. Nachdem Anleger zuvor rund 71 Millionen US-Dollar aus Goldprodukten (WKN A0LP78) abgezogen hätten, verbuchten die Briten nun wieder Nettozuflüsse in Höhe 84,5 Millionen US-Dollar. Hein macht den unerwartet expansiven Ausblick der Federal Reserve mitverantwortlich. Nach dem Zinsschritt habe der Goldpreis um 1,7 Prozent zugelegt. "Unseren Erwartungen zufolge wird er bis Jahresmitte noch um 5 bis 6 Prozent steigen, dann aber zum Jahresende wieder auf das aktuelle Niveau absinken", prognostiziert Hein.

Investoren liefern kein klares Bild

Die Kunden der UniCredit vertrauten auf Werte wie Xetra-Gold (WKN A0S9GB) und ETFS Physical Gold (WKN A0N62G). "Anleger deckten sich dabei in einer bei uns von Gold geprägten Handelswoche unterm Strich ein."

Für Orlemann ergibt sich kein klarer Trend. Während der ETFS Physical Gold gleichermaßen ge- wie verkauft würde, landeten ETFS Daily Hedged Physical Gold- (WKN A1RX99) und Gold Bullion Securities-ETCs (WKN A0LP78) zumeist in den Depots. Rege in beide Richtungen gehandelt worden seien ETFS Physical Platin-Produkte (WKN A0N62D).

von Iris Merker,
22. März 2017, © Deutsche Börse AG

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