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Anleihen: Anleger vertrauen auf Bonds der Euroländer

Börse Frankfurt - Bonds - 24.03.2017

24. März 2017. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Auf die Zweifel hinsichtlich der Umsetzbarkeit von Donald Trumps geplanten Konjunkturspritzen und einer damit einhergehenden Schwäche am US-Aktienmarkt reagieren Anleger mit Zuspruch zu Staatsanleihen der Euroländer. Die größere Nachfrage nach zehnjährigen Bundesanleihen beflügelte den Euro-Bund-Future, der zwischenzeitlich die Marke von 160 Prozent knackte. Aktuell notiert das hiesige Rentenbarometer knapp darunter. "Manche reden schon von einem Ende der Trump-Rally", beobachtet Klaus Stopp von der Baader Bank, der einen Grund in möglicherweise langwierigen Grabenkämpfen um die Rückabwicklung der unter Obama verabschiedeten Gesundheitsreform sieht. "Auch fallende Ölpreise trugen zu einem höheren Sicherheitsbedürfnis bei", bemerkt Arthur Brunner von der ICF Bank.

Zehnjährige Bonds anderer europäischer Länder waren ebenfalls gefragt, was den Renditeabstand zu Bundesanleihen gleicher Laufzeit verringert habe, wie Ulrich Wortberg berichtet. Beispielhaft nennt der Helaba-Analyst portugiesische Werte mit einer Einengung der Spreads um knapp 15 Basispunkte im Wochenverlauf. Aktuell erwirtschafteten die portugiesischen Bonds rund 4,1 Prozent Rendite.

Rege Nachfrage nach EZB-Geld

Nicht nur portugiesische Staatsanleihen hätten unter anderem vom gestern zugeteilten, vierten und letzten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte, den TLTROs, der zweiten Serie profitiert. "Da EZB-Präsident Draghi keine Verlängerung der längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte in Aussicht gestellt hatte, fiel die Nachfrage nach der günstigen vierjährigen Liquidität äußerst hoch aus", meint Wortberg. Gebote von 474 Instituten in Höhe von insgesamt 233,5 Milliarden Euro habe die Europäische Zentralbank vollumfänglich bedient. Beim dritten TLTRO im Dezember hätten 200 Bieter einen Zuteilungsbetrag von 62,2 Milliarden Euro erhalten. "Besonders Kreditinstitute der EWU-Peripherie nutzen die Langfristtender als Liquiditätsquelle."

Dass die EZB mit ihrer ultralockeren Geldpolitik ihrem Ziel größerer Reformen in schwächelnden Euroländern nicht überall näher kommt, bestätigt der jüngste Euro-Monitor, den der Versicherungskonzern Allianz jährlich veröffentlicht. Dabei handelt es sich um einen Indikator, der auf Basis von 20 Komponenten misst, wie gut die Länder im Euroraum aufgestellt sind. Neben dem aktuellen Wirtschaftswachstum fließen Faktoren wie die Arbeitsproduktivität, die staatliche sowie private Schuldenlast, die Exportstärke und die Leistungsbilanz in die Bewertung mit ein, um die Stabilität der Expansion zu messen.

"Während insbesondere Spanien einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht hat, stagnieren Frankreich und Italien oder fallen gar zurück", fasst Stopp zusammen. Mit jeweils 5,4 Punkten stünden die beiden Länder mittlerweile am unteren Ende der Skala und hätten damit Griechenland und Zypern als Schlusslichter abgelöst. Hauptgrund für die schlechte Bewertung sei mangelnde Wettbewerbsfähigkeit.

Gute Fortschritte habe Irland gemacht, das Land belege nach Rang 18 im Jahr 2011 mittlerweile den zehnten Platz. Deutschland setze sich abermals an die Spitze, gefolgt von den Niederlanden, die sich nach einer mittleren Position im Jahr 2011 insbesondere dank Haushaltsstabilisierung, Lohnzurückhaltung und Entschuldung im Privatsektor nach oben gearbeitet hätten.

Licht am Ende des Tunnels?



Bei den Neuemissionen macht Arthur Brunner zufolge insbesondere VW in dieser Woche von sich reden. Das Unternehmen sei seit Bekanntwerden der Dieselaffäre zum ersten Mal wieder am europäischen Anleihe-Markt aktiv. "Die Wolfsburger sammelten mittels vier Anleihen verschiedener Laufzeiten rund 8 Milliarden Euro ein", berichtet der Händler der ICF Bank. "Die Nachfrage war enorm, Anleger wollten insgesamt für über 25 Milliarden Euro zeichnen." Für Brunner ist das Anlegervertrauen ein Indiz dafür, dass zumindest für den Kapitalmarkt die Dieselaffäre mittlerweile abgearbeitet ist.

Ein Metro-Bond (WKN A14J83) mit Fälligkeit im März 2025 und einem jährlichen Zins von 1,5 Prozent lande ebenfalls verstärkt in den Depots. Bei dem derzeitighen Preis von über 101 Prozent komme die Anleihe auf eine Rendite von 1,36 Prozent. "Selbst auf diesem Niveau engagieren sich Anleger."

Türkische Lira gesucht

Im Handel mit Unternehmensanleihen steht laut Gregor Daniel eine Anleihe der ÖVAG (WKN A0DC0M) bei Investoren hoch im Kurs. "Der Wert hat am Dienstag einen Sprung nach oben gemacht", registriert der Händler der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank, der den Grund in einer Ad-hoc-Mitteilung der immigon portfolioabbau AG als Bad Bank der einstigen ÖVAG vermutet. Demnach ist der angekündigte Verkauf der insgesamt 9,92 Millionen Anteile an der Raiffeisen Bank International zu je 21 Euro abgeschlossen. Aktuell notiert der Wert um 93 Prozent.

Rege gehandelt und überwiegend gekauft wird Daniel zufolge auch eine Mitte des Monats aufgelegte fünfjährige Fremdwährungsanleihe in türkische Lira (WKN A19D5F) der Europäischen Investment Bank mit einem Kupon von 10 Prozent. Bei einem Stand von 97,40 Prozent betrage die Rendite derzeit gut 14 Prozent.

von: Iris Merker,
24. März 2017, © Deutsche Börse AG

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