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Fixed Income Daily - Die Konjunkturperspektiven in der Eurozone sind freundlich

Helaba Floor Research - Bonds - 24.05.2017

Philly-Fed-Präsident Harker sieht Zinserhöhung im Juni eindeutig als Möglichkeit.

EZB: Cœuré sieht weiterhin keine Zinserhöhungen vor Ende des QEs.

Die Konjunkturperspektiven in der Eurozone sind freundlich. Darauf haben die gestern veröffentlichten Frühindikatoren hingewiesen. Der ifo-Geschäftsklimaindex legte den vierten Monat in Folge zu und erreichte mit einem Wert von 114,6 Punkten den höchsten Stand seit Anfang 1991. Auch die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes fielen robust aus. In Frankreich, Deutschland und der Eurozone legten die Composite-Indizes, die das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor umfassen, erneut zu. Dies lässt auf eine Beschleunigung der konjunkturellen Dynamik schließen (Grafik siehe PDF-Ausgabe), wenngleich der Eindruck entsteht, dass die Stimmungsindikatoren die realwirtschaftliche Entwicklung inzwischen deutlich überzeichnen. Dennoch wird die Europäische Zentralbank in ihrem Vorhaben bestärkt, die konjunkturelle Risikoeinschätzung bei der nächsten Ratssitzung in gut zwei Wochen als ausgeglichen zu bezeichnen und die Forward Guidance zu verändern.

In den USA wird das Protokoll der FOMC-Sitzung von Anfang Mai darauf untersucht, ob eine Leitzinserhöhung im Juni zu erwarten ist. Vor der letzten Erhöhung im März gab es den Hinweis im Protokoll, dass ein Schritt „ziemlich bald“ angemessen sei. Zwar haben in letzter Zeit nicht alle Konjunkturzahlen überzeugt, das Wachstumsszenario ist aber weiterhin intakt. Insofern gibt es für die Fed keinen Grund, den Zinserhöhungspfad zu verlassen. Heute stehen der FHFA-Hauspreisindex und die Eigenheimverkäufe auf der Agenda, die nach dem kräftigen Anstieg im Vormonat auf hohem Niveau konsolidieren dürften. Der Immobilienmarkt ist in einer robusten Verfassung und der seit 2010 zu beobachtende Aufschwung setzt sich unter Schwankungen fort.

Bund-Future Der Bund-Future hat sich unter dem Eindruck robuster europäischer Stimmungsindikatoren abgeschwächt und die Indikatoren im Tageschart trüben sich langsam ein. Der auf sehr niedrigem Niveau liegende und weiter sinkende ADX lässt inzwischen sogar auf eine trendlose Marktverfassung schließen. Die nächsten Unterstützungen sind um 160,00 und bei 159,73 zu finden, wichtige Widerstände lokalisieren wir bei 162,02 und 162,15. Trading-Range: 160,20 – 161,50

Primärmarkt Zum zweiten Mal in dieser Woche tritt die deutsche Finanzagentur an den Kapitalmarkt. Nach einer neuen Schatzanweisung gestern steht heute der 10-jährige Laufzeitbereich im Fokus. Die Aufstockung der Bund 2027 soll 3 Mrd. EUR einbringen. Die aktuelle Sekundärmarktrendite liegt bei knapp 0,4 %. Dies wäre der höchste Zuteilungswert seit März. Die letzte Aufstockung Anfang Mai erfolgte zu 0,33 %. Alle vergangenen Aufstockungen und auch die Neuemission im Januar waren klar überdeckt, sodass die Indikationen von dieser Seite freundlich sind. Gleichzeitig bleibt das Marktumfeld für Bundesanleihen durchwachsen. Dies hat sich gestern auch bei der Schatz-Begebung gezeigt, die nur Gebote in Höhe von 4,6 Mrd. EUR erhielt und damit das Zielvolumen nur mit Hilfe der Marktpflege erreichte. Die Zuteilung erfolgte zu -0,65 %, dem höchsten Wert in diesem Fälligkeitsbereich seit November 2016.

In den USA setzt sich der Emissionsreigen in gewohnt großem Umfang fort. Heute werden eine neue 5-jährige Note sowie die Aufstockung eines kurzlaufenden Floaters dem US-Treasury insgesamt 47 Mrd. USD in die Kasse spülen.

Wie vermutet hat sich die belgische Schuldenagentur nach der Absage der regulären Mai-Auktionen für die Platzierung einer neuen ultralangen OLO über ein Syndikat entschieden. Das 20-jährige Papier im Wert von 3 Mrd. EUR wurde bei Midswap +8 Bp. zugeteilt. Nach den zyklischen Rendite- und Spreadhochs Anfang des Jahres konnte Belgien zuletzt wieder eine Entspannung verbuchen und reiht sich damit ein in die Entwicklung der gesamten EWU-Peripherie. Der Risikoaufschlag 10-jähriger OLOs gegenüber gleichlaufenden Bundesanleihen liegt bei 37 Bp. Anfang Februar wurden im Hoch zeitweise 66 Bp. erreicht. Noch rentabler erschiene eine syndizierte Emission im Fall Portugals, das ebenfalls den in dieser Woche möglichen, regulären Auktionstermin ungenutzt lässt. Mit 274 Bp. liegt der 10-jährige OT/Bund-Spread so niedrig wie zuletzt im März 2016, der ultralange Spread sogar auf dem tiefsten Niveau seit Januar 2016.

Autor: Helaba Floor Research, www.helaba.de

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